Präsentationsseite von Europange

Die Prozesse der politischen Vergemeinschaftung:

das Beispiel des angevinischen Europa, 13.-15. Jahrhundert

EUROPANGE 2014-2018

 

 

 

Wappen von Bertrand de Beauvau.
Statuten- und Wappenbuch des Ordens der Argonauten
(Paris, BnF, Fr. 25204, Fol. 45v).

Europange ist ein Programm der Agence nationale de la recherche in Trägerschaft des UMR 8584 LEM-CERCOR der Universität Saint-Étienne in Zusammenarbeit mit der École française de Rome, der Università degli Studi della Campania Luigi Vanvitelli, der Università degli Studi di Bergamo, der Università del Salento, der Università degli Studi di Salerno, dem Zentrum für geisteswissenschaftliche Studien an der ungarischen Akademie der Wissenschaften, der Universität Moncton (Kanada), des CERHIO FRE CNRS (Universität Angers),  des UMR 7303 TELEMME (Universität Aix-Marseille), des EA 4583 CEMM (Universität Nîmes) und des UMR 5205 LIRIS (Laboratoire d'Informatique en Image et Systèmes d'Information, INSA in Lyon).

Das heutige Europa reflektiert über die Methoden und die Grundlagen seines politischen Integrationsprozesses sowie über die Rolle der Staaten und Regionen innerhalb dieses Prozesses. Viele Fragen betreffen die Jahrhunderte dauernden Prozesse, die unsere politischen und administrativen Kulturen prägten, für die die letzten drei Jahrhunderte des Mittelalters eine entscheidende Etappe waren, und ebenso viele Verweise betreffen die langsamen Bewegungen des Sammelns,  die nicht nur zum Entstehen  von Staaten im Spätmittelalter führten, sondern auch zu bestimmten Methoden politischer Kontrolle und des politischen Diskurses. Der Zeitraum vom 13. bis zum 15. Jahrhundert ist besonders geeignet,  um diese Phänomene zu beobachten, weil er durch die Schaffung von Institutionen, Diskursen, Verwaltungsmethoden und  eines Beamtenkorps gekennzeichnet war, die die erste Entwicklung nationaler und fürstlicher Staaten sicherstellten. Das EUROPANGE-Programm befasst sich mit einer besonderen Art der politischen und institutionellen Konstruktion, die sich auf regionaler Ebene entwickelte, die jegliche kulturelle und sprachliche Einheit überschritt und den Souverän und seine Vertreter in Bezug auf die Verwaltung von Menschen und Dingen vor neue Herausforderungen stellte. Das Ergebnis dieser politischen Konstruktion, das im Raum zersplittert ist, ist weder auf das kaiserliche Modell zurückzuführen (da es auf der Bejahung des Souveränitätsbegriffs beruht), noch auf einen Prozess der Kolonisation (der eines Zentrums und einer Peripherie bedarf) oder einfach auf Personalunionen. Solche politische Gebäude haben in der frühen Neuzeit und in der Neuzeit nicht zur Entstehung von Nationalstaaten geführt. Deshalb wurden sie von den nationalen Geschichtsschreibungen lange ignoriert, die sie a priori als nicht existenzfähig beurteilten. Dennoch erscheinen sie uns bedeutungsvoll, wenn wir sie unter dem Blickwinkel ihrer Fähigkeit zur Synthese und ihrer politischen und administrativen Innovationen sowie ihres Pragmatismus studieren. Die Territorien, die im 13. bis 15. Jahrhundert unter angevinischer Herrschaft standen, bieten einen gut dokumentierten Sonderfall. Es geht darum, die Entstehung eines politischen Milieus, einer politischen Gesellschaft zu untersuchen, indem die Zusammensetzung des Beamtenkorps analysiert wird: die Beamten in allen Ländern unter angevinischer Kontrolle (Anjou, Maine, Provence, Lothringen, Süditalien und Sizilien, Piemont, Lombardei und Toskana, Ungarn, Polen, Morea, Albanien), von denen einige Kleriker waren, mit ihren Netzwerken, ihrer Ausbildung und ihren Fähigkeiten. Dieses im Raum zerstreute Gebilde von unterschiedlicher Dauer  hinterfragt die Fähigkeiten der politischen Autoritäten, zusammenzuführen, zu verwalten und einen gemeinsamen politischen Diskurs zu schaffen. Die prosopographische Datenbank EUROPANGE bietet ein grundlegendes Instrument für diese vergleichende Reflexion, die auf internationaler Ebene durchgeführt wird.

 

Mitarbeiter und Partner des Programms

Partner 1

UMR 8584 LEM-CERCOR, Université de Saint-Étienne

PÉCOUT

Thierry

UMR 8584 LEM-CERCOR, Université de Saint-Étienne

FLITI

Ahmad

Université de Nîmes, CEMM, EA 4583 ORTEGA Isabelle

UMR 7303 TELEMME, Université d’Aix-Marseille

BOYER

Jean-Paul

UMR 7303 TELEMME, Université d’Aix-Marseille

VERDON

Laure

Partner 2

École française de Rome (EFR)

GIOANNI

SAVY

Stéphane

Pierre

Université de Moncton (Canada) BONNAUD Jean-Luc
Research centre for the Humanities of the Hungarian Academy of Sciences (MTA BTK) CSUKOVITS Enikő

Università degli Studi della Campania «Luigi Vanvitelli» (Italie)

MORELLI

Serena

Università degli Studi di Bergamo (Italie)

RAO

Riccardo
École française de Rome (EFR) BUFFO Paolo
Università degli Studi di Salerno (Italie) SANTORO Alfredo
École française de Rome (EFR) SILVESTRI Alessandro
École française de Rome (EFR) TERENZI Pierluigi

Archivio di Stato di Napoli (Italie)

BELLI

Carolina

Università del Salento (Italie)

SOMAINI

Francesco

Partner 3

CERHIO (FRE CNRS), Université d’Angers

MATHIEU

Isabelle

CERHIO (FRE CNRS), Université d’Angers

MATZ

Jean-Michel

EA CRULH, Université de Lorraine

SCHNEIDER

Hélène

EA CRULH, Université de Lorraine

DAUPHANT

Léonard

Partner 4

UMR 5205 LIRIS, Laboratoire d'Informatique en Image et Systèmes d'Information, Insa de Lyon

MIQUEL

Maryvonne

UMR 5205 LIRIS, Laboratoire d'Informatique en Image et Systèmes d'Information, Insa de Lyon

TCHOUNIKINE

Anne

 

 

Andere Hilfsmittel der prosopographischen und biographischen Forschung zum Personal der Amtsträger